Haben Sie sich auch schon mal gefragt, wer so auf Ihren öffentlichen Profilen vorbeischaut? Manche Plattformen legen Ihre Profil- Besucher in der Bezahlversion offen, andere bieten dieses Service nicht. Ihre Privatsphäre-Einstellungen können Sie aber in jedem Fall ändern.

Täglich nutzen Millionen Menschen Facebook und Co. – würden Sie auch gerne über Dauerbesucher auf Ihren Profilen in den sozialen Netzwerken Bescheid wissen? Auf Social Media werben Apps und Internetseiten damit, Antworten auf diese Frage zu geben – oftmals nur ein Trick, um Werbung auszuspielen oder an Ihre Daten zu kommen. Hier erfahren Sie, in welchem sozialen Netzwerk es überhaupt möglich ist, herauszufinden, wer sich auf welchem Profil umgesehen hat.
TikTok ist auf rasantem Wachstumskurs bei sehr jungen Nutzern, Instagram ist der Platzhirsch bei Jungen und all jenen, die sich gerne von schönen Bildern inspirieren lassen. Fangen wir dennoch mit Facebook an, weil es gemessen an der Gesamtzahl der Nutzer mit 2,45 Milliarden monatlichen Nutzern noch immer das erfolgreichste Netzwerk weltweit ist.

Facebook, Instagram und Co.: Wer sieht sich mein Profil an?

Egal auf welcher Plattform sich Menschen tummeln – wir wüßten gerne, ob sie bei uns vorbeigeschaut haben. An dieser Neugier setzen diverse Internetseiten und Apps an und ködern mit “Wer hat hat mein Profil besucht” und “Profil Besucher für Facebook” im deutschen PlayStore von Google.

Was die zahlreichen Anwendungen eint?
🔒
Tja, dass keine App zuverlässige Daten über Profilbesucher ausgeben kann. Der Grund ist einfach erklärt: Facebook hat diese Funktion nicht freigegeben. Das bedeutet eben auch, dass kein Einblick in die Besucher Ihres Profils möglich ist – weder für Sie als Nutzer noch für Anwendungen von Fremdanbietern*. So steht es auch Hilfebereich von Facebook nachzulesen…

Facebook: Das Story-Guckloch 🔐
Ein kleines Guckloch gewährt uns Facebook: Das Feature Facebook Stories protokolliert, wer sich welche neuen Story-Updates angesehen hat. Diese Liste können nur Sie als Story-Uploader einsehen, aber natürlich müssen Story-Viewer nicht auch Ihr Profil besucht haben.

Unternehmensprofile sehen mehr
Facebook Insights Abonnenten PersonenWas für private Profile auf Facebook nicht sichtbar ist, wird über „Insights“ am Unternehmensprofil bezogen auf die Gesamtheit der Seitenbesucher/Personen transparenter: Auch wenn keine personenbezogenen Informationen verfügbar sind, können die Entwicklung von Abonnenten, Gefällt mir-Angaben und die Beitragsreichweite rückwirkend betrachtet werden. Besonders aus der Reichweite lassen sich viele Rückschlüsse ziehen, welche Beiträge bei der eigenen Zielgruppe besonders gut ankommen. Über die „Personen“ geben die Insights Einblick auf Alter und Geschlecht – sowie deren Herkunft nach Ländern und Regionen/Städten.

Twitter: Analytics 
Da beim Kurznachrichtendienst Twitter vorrangig Meinungen und Nachrichten im Zentrum stehen, sind persönliche Bilder und Aktivitäten der Nutzer auf dieser Plattform eher nachrangig. Deshalb ist auch der Stellenwert für Informationen wer auf welchem Profil zu Besuch war relativ gering, der Fokus liegt auf klassischen Anapp lytics-Zahlen, wie sie im Online-Marketing genutzt werden (Demografie und Interessen ja, personenbezogene Informationen nein).

Twitter Analytics zeigt Statistiken zur Reichweite (Impressions) einzelner Tweets und schlüsselt die Anzahl der entsprechenden Link-Klicks nach Geschlecht, Alter, Ort und Interesse der Personen, die mit den eigenen Posts interagieren, auf.

Instagram: Das Story-Guckloch 🔐
Da Instagram zu Facebook gehört, überrascht es nicht, dass Sie auch am fotozentrierten Instagram sehen, wer sich Ihre Instagram Stories angesehen hat. Und auch hier gibt es keine Liste von Usern, die auf dem eigenem Profil unterwegs waren.

Kurz: Während Facebook und Co. es überhaupt nicht zulassen, gehört es für die beiden Netzwerke LinkedIn und Xing zum Geschäftsmodell, Profilbesucher sichtbar zu machen. Denn: Ein Networking Tool ohne Netzwerk-Funktionen würde keinen Sinn machen.

Profilbesucher ✅ auf LinkedIn und Xing
Netzwerken, also Kontakte in der Arbeitswelt zu knüpfen, ist die Grundlage der Business-Netzwerke Xing und LinkedIn. Daher sieht man nicht nur, wer das Profil besucht hat, sonder kann in den Einstellungen abspeichern, dass man über Besuche des persönlichen Profils benachrichtigt wird.
Auch hier gibt es einen kleinen Haken: Denn nur wer eine kostenpflichtige Premium-Mitgliedschaft abschließt, sieht außer dem Bild des Besuchers auch dessen Namen und kann direkt auf das Profil klicken und Kontakt aufnehmen.

Privatsphäre einstellen ✅ auf Facebook
Wenn es für User also in den klassischen Social Media Netzwerken unmöglich ist, genau nachzuvollziehen, wer ihr eigenes Profil besucht, bleibt nur Eines: Posten Sie nur etwas posten, das auch ins Internet gehört.
Wenn ungebetene Besuchern außen vor bleiben sollen, können Sie vor allem auf Facebook relativ einfach Personen blockieren oder eben über Ihre Privatsphäre-Einstellungen sicherstellen, dass alle Daten, Bilder, Posts, Videos und gemeinsame Freunde nur von Personen-(Gruppen) gesehen werden können, mit denen man auch befreundet ist – bzw. für bestimmte Gruppen von Personen, wenn Sie Ihre Kontakte vorab diesen Gruppen zuordnen.

Bild von Thomas Ulrich auf Pixabay

*PS: Sollten Sie sich schonmal gefragt haben, warum jemand mit Ihrem Namen eine Empfehlung auf Facebook ausspricht, könnte es sein, dass auch Sie schon einmal so einem „Tokenfänger“ aufgesessen sind; kein Wunder: Die machen ihre Sache ja auch ziemlich gut. Wie – das können Sie hier bei Chip.de nachlesen.